Funktionaloptometrie für Klein und Groß

Im Folgenden möchte ich Ihnen den sperrigen Begriff der Funktionaloptometrie etwas näherbringen. Das lohnt sich sehr, da diese ganzheitliche und aktive Herangehensweise die klassische Augenoptik hervorragend unterstützen und ergänzen kann. 

In den 30er Jahren in Amerika entwickelten sich die Ursprünge der Verhaltenstherapie und Vision-Therapie. Hier gilt der Ansatz, Sehprobleme durch das Verändern des Sehverhaltens und durch aktives Training zu beheben. In Deutschland fassen sich diese alternativen Strategien der Augenoptik zur heutigen Funktionaloptometrie zusammen.

Einsatzbereiche der Funktionaloptometrie

Die Funktionaloptometrie findet insbesondere in der Kinderoptometrie, zur Stabilisierung der Kurzsichtigkeit, bei Sehbeschwerden durch erhöhter Nahstressbelastung aufgrund vermehrter Arbeit am PC oder beispielsweise auch in der visuellen Rehabilitation ihre Anwendung. 

Sehen ist eine unserer wichtigsten Sinneswahrnehmungen und entscheidend für die tägliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität aller Altersklassen.

Der Sehvorgang ist ein lebenslanger Lernprozess. Liegen Einschränkungen der einzelnen Sehfunktionen vor, können individuelle Entlastungs- oder Trainingskorrektionen und ein gesundes Sehverhalten die Augen in ihrer Sehfähigkeit erheblich unterstützen. Mit dem optometrischen Visualtraining kann der Sehprozess neu erlernt sowie Verzögerungen in der Sehentwicklung nachgeholt werden. 

Eine genaue Analyse der visuellen Wahrnehmung mit Berücksichtigung des Zusammenspiels beider Augen bildet hier die Basis. So werden die Ursachen von Sehproblemen aufgedeckt und nachhaltig versorgt. 

Bei den nachfolgenden Auffälligkeiten ist eine funktionaloptometrische Abklärung und ggf. ein Training der Sehfunktionen ratsam:

  • müde, gestresste Augen 
  • Kopfschmerzen
  • stetig steigende Fehlsichtigkeiten
  • zeitweise Doppelbilder oder Unschärfe 
  • Unsicherheit im räumlichen Sehen (häufiges Stolpern, Fallen, Schwierigkeiten im Ball spielen)
  • auffälliges Sehverhalten (sehr naher Leseabstand, Kopfschiefhaltung, häufiges Blinzeln)
  • bei einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder einer Dyskalkulie
  • Verträglichkeitsprobleme mit der eigenen Brille
  • bei schwimmenden, tanzenden Buchstaben beim Lesen
  • bei Problemen im Textverständnis, bei häufigem Verdrehen/ Verwechseln von ähnlichen Buchstaben
  • ...